Die Rothirsche - die Könige der Wälder, von vielen verschrien und verrufen ob ihrer vermeintlichen Überzahl, sind für andere der Inbegriff von Eleganz und Stolz, von Schönheit und Freiheit. Ihre Kronen, die sie hoch erhobenen Hauptes tragen, jedes Jahr neu, in steter Wiederkehr, sind Faszination. Nicht umsonst bezeichnete man früher den Rothirsch auch als Edelhirsch. Heut gilt er eher als Waldschädling, als Rindenfresser, der um seine Daseinsberechtigung bangen muss. Der Zeitgeist hat sich geändert. In einer Welt, wo der überwiegende Teil der Menschen die Wildtiere nur noch im Zoo zu sehen bekommt und sich das Erlebnis Natur für viele mit einem Stadtparkbesuch erschöpft, gerät das Schicksal des Rotwildes an den Rand der Wahrnehmung, bleibt ungehört und spielt damit den Wildtierhassern in die Hände. Die werden nicht müde zu betonen, dass es um die Zukunft unserer Wälder geht, dabei meinen sie ihre Bequemlichkeit und ihren ökonomischen Vorteil. Wir lassen uns davon nicht irritieren und schauen in die faszinierende Welt der Hirsche, die mancherorts noch in beeindruckender Weise existiert.